Die Musikkapelle Grabenstätt gibt am 8. Juli nach viermonatiger Zwangspause ein Standkonzert mit vier Gruppen – Musikverein entwickelte Hygienekonzept für Neustart

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Seit dem „Rittbitten“ Ende Februar in Erlstätt hat die Musikkapelle Grabenstätt nun schon keinen Auftritt mehr absolviert und auch die letzte Gesamtprobe am 12. März ist nun schon fast dreieinhalb Monate her. An diese können sich die über 50 Musikanten von Dirigent Christian Bergmann noch gut erinnern, denn damals wurde im Zuge der sich verschlimmernden Corona-Krise verkündet, dass das gemeinsame große Ziel, das alljährliche Frühjahrskonzert, zu dem auch heuer wieder 500 Besucher gekommen wären, abgesagt werden müsse. „Da war bei uns die Luft raus und wir sind in den Frühjahrschlaf gegangen“, beschreibt der Musikvereinskassier und Musikant Franz Klauser rückblickend den herben Motivationsdämpfer und die gedrückte Stimmungslage. Dass diese sich auch in den folgenden Monaten nicht aufhellte, lag an der Flut von Veranstaltungsabsagen im Zuge der verhängten Ausgangsbeschränkungen. Anstatt sich auf die fest eingeplanten Gastspiele bei Trachten- und Burschenfesten, dem Bezirksmusikfest in Schnaitsee und dem Gaufest in Bergen zu freuen und vorzubereiten, begab man sich in einen mehrmonatigen musikalischen Zwangsurlaub. Noch nie in der langen Musikkapellen-Geschichte – 1974 war die Jugendkapelle Grabenstätt gegründet worden, aus der man später hervorging – hat man so eine lange Pause einlegen müssen.

Mit den in den vergangenen Wochen staatlicherseits verkündeten Lockerungen war dann aber plötzlich wieder ein Silberstreif am Horizont erkennbar. Den über 50 Musikanten der Musikkapelle juckte es schnell wieder in den Fingern. „Das gemeinsame Musizieren, die Gemeinschaft und die Geselligkeit ist uns sehr abgegangen“, so Klarinettistin Christine Heitauer. Entzugserscheinungen machten sich auch beim Nachwuchs im Juniororchester und in der Jugendkapelle breit. Mit der Wiederaufnahme des musikalischen Einzelunterrichts für Kinder und Jugendliche wagte der Musikverein am 11. Mai dann den ersten vorsichtigen Schritt zurück in die Normalität – unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln versteht sich. „Wir haben vereinsintern extra ein eigenes Hygienekonzept entwickelt“, so Musikvereinsvorsitzender Alois Wiesholler. Schon bewährt hätten sich die angeschafften Plexiglasscheiben, die man zwischen Musiklehrer und Schüler aufstelle, um vernünftig arbeiten zu können. Auch die Musikkapelle hat letzte Woche wieder zu proben begonnen, allerdings nur in instrumentellen Kleingruppen mit Registerführern und zwei Metern Abstand zwischen den Musikanten. Dieses Probenkonzept werde man bis auf weiteres so beibehalten, auch wenn es seit dem 15. Juni keine Zehn-Personen-Beschränkung mehr gebe, so Wiesholler. Zu den gebildeten Kleingruppen zählen das Querflöten-Ensemble, Klarinetten-Ensemble, Trompeten-Ensemble und 8-Horns-Ensemble sowie ein Bläserseptett, ein Bläserquintett, eine Tanzlmusi, eine Gruppe mit rund 18-jährigen Jungmusikern und die Newcomer-Band „The Last 5“.

Das erste große Ziel der Musikkapelle nach dem Corona-Lockdown ist nun das am Mittwoch, 8. Juli angesetzte Standkonzert mit rund vier Gruppen im Grabenstätter Schlosshof. Am 22. Juli soll dann das zweite und am 12. August das dritte Standkonzert folgen, letzteres traditionell mit Schlossbeleuchtung. Der veranstaltende Verkehrsverein Grabenstätt werde dafür dankenswerter Weise ein funktionierendes Hygienekonzept entwickeln, das im Vorfeld im Grabenstätter Gemeindeanzeiger abgedruckt werde, loben Wiesholler und Klauser dessen Engagement. Die Vorfreude auf den ersten Auftritt seit vier Monaten sei schon jetzt riesig. mmü