Musikkapelle Grabenstätt begeistert mit Gruppen-Standkonzert im Schlosshof – Hygienekonzept des Verkehrsvereins und die flexiblen Musikanten machten es möglich

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Musikanten und Freunde der Musikkapelle Grabenstätt sind in den vergangenen Monaten auf eine harte Probe gestellt worden, doch nun hatte das Warten endlich ein Ende. Mit einem begeisternden Standkonzert im Schlosshof meldete sich die Musikkapelle mit einzelnen Probengruppen und -Ensembles aus der Corona-Zwangspause zurück. Möglich gemacht hatte es der veranstaltende Verkehrsverein Grabenstätt, der für den Neustart ein aufwendiges Hygienekonzept ausgearbeitet hatte und dafür von allen Seiten viel Lob bekam. Auch das Wetter spielte perfekt mit. Nachdem der neue Bürgermeister Gerhard Wirnshofer die rund 100 Besucher voller Vorfreude begrüßt hatte, war es dem Trompeten-Ensemble vorbehalten, den Abend mit vier Trompetenaufzügen aus dem Kloster Weyarn klangvoll zu eröffnen. Weder die ungewohnten Abstände noch vom Winde verwehte Notenblätter konnten die Trompeter beirren. Der Applaus war ihnen sicher. Anschließend eroberte das Flügelhorn-Duo Johannes Eckart und Jakob Kaiser vom Balkon der Schlossökonomie die Herzen seiner Zuhörer. Mit den Stücken „Übern Jagersteig“ und „A schians Büscherl kaf i dir“ bewiesen sie eindrucksvoll, dass sie zurecht von der Jugendkapelle in die große Kapelle aufgestiegen sind. Immer dann, wenn die Hörner-Gruppe von Angelika Dusch zum Einsatz kam, griff auch Dirigent Christian Bergmann zu seinem Waldhorn. Neben einer Polka ließ man standesgemäß „Das Waldhorn“ von Friedrich Silcher und „Les rendez-vous de chasse“ von Gioachino Rossini erklingen.

Der unterhaltsame Ansager Franz Klauser erinnerte zwischendurch an den letzten Musikkapellen-Auftritt beim Rittbitten Ende Februar in Erlstätt und die letzte Gesamtprobe am 12. März, bei der man beschlossen hatte, das alljährliche große Frühjahrskonzert, auf das man sich bereits akribisch vorbereitet hatte, coronabedingt abzusagen. „Wir haben dann noch das ein oder andere Bier zusammen getrunken und sind in den Frühjahrsschlaf gegangen“, beschrieb Klauser den Spannungsabfall und die gedrückte Stimmung von damals. Mit der Wiederaufnahme des musikalischen Einzelunterrichts für Kinder und Jugendliche habe der Musikverein am 11. Mai den ersten vorsichtigen Schritt zurück in die Normalität gewagt – unter Einhaltung strenger Abstands- und Hygieneregeln. Seit rund drei Wochen probt die Musikkapelle nun in Gruppen mit bis zu zehn Personen. „Das werden wir vorerst auch so beibehalten, auch wenn die Beschränkung Mitte Juni aufgehoben worden ist“, so Klauser.

Zu diesen rund zehn Gruppen zählt auch die Altbayerische Blasmusik, die beim Standkonzert mit den Stücken „99er Galopp“, „Kruzitürken-Schottisch“, „Rheinländer aus Kirchdorf“, „Erinnerungen an Brennberg“ und „s‘ Rehragout“ für beste Stimmung und Unterhaltung sorgte. Die sechsköpfige Familie Eckart, deren Mitglieder die einzigen Musikanten waren, die keinen Abstand halten mussten, brillierte mit dem Stück „Harfen Boarischer“ (ohne Harfe), zwei zünftigen Polkas und einem Landler. Passend verabschiedet wurden die begeisterten Besucher vom Hörner-Ensemble mit sanften „Guten Abend, gut‘ Nacht“-Klängen von Johannes Brahms.

Das zweite Standkonzert mit weiteren Gruppen und Ensembles ist am Mittwoch, 22. Juli, um 19.30 Uhr im Schlosshof geplant, gefolgt von einem dritten Standkonzert am Mittwoch, 12. August, um 20.30 Uhr. Letzteres traditionell mit stimmunghsvoller Schlossbeleuchtung. mmü

Foto (mmü): In Corona-Zeiten gilt es auch besonders kreativ zu sein: Dank eines funktionierenden Hygienekonzepts des Verkehrsvereins und den flexiblen Musikanten der Musikkapelle Grabenstätt konnte das erste Standkonzert im Schlosshof über die Bühne gehen.